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Dienstag, 22. März 2016

Ostern - ursprünglich das Fest der Fruchtbarkeit

Heutzutage ist das Osterfest ein christliches Fest, das aber viele heidnische Merkmale aus vorchristlicher Zeit übernommen hat. Dass wir heute an Ostern Jesus Auferstehung feiern weiß jeder, aber wenige Menschen wissen, dass an dem Tag auch die germanische Göttin Ostara gefeiert wurde. Die Feierlichkeiten ihr zu Ehren fanden am ersten Frühlingstag oder am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond statt. Die Verehrung der Göttin wurzelte so tief, dass die katholische Kirche ihr größtes Fest, die Auferstehung des Gottessohnes, im Jahr 325 im Konzil von Nizäa, auf den Zeitpunkt der alten Ostara-Rituale legte. Mit dem Namen „Ostern“ gab die Kirche diesem Fest den Namen der Göttin der Morgenröte. Auch die Symbole und Tradition der Osterfeierlichkeiten ähneln stark dem Fest der Ostara.
Ostara bedeutet „Morgen“ bzw. Osten, die Richtung aus welcher das Licht kommt und ist die Tochter der Frigg und Wotan. Sie kämpft jedes Jahr gegen die Eisriesen des Winters und besiegt sie. So müssen die Kälte und der Frost sich zurückziehen und ihren Platz der Sonne räumen, die ihre wärmenden Strahlen auf die Welt schickt und der Frühling kann beginnen. Also, Ostara bringt die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben wieder zurück, spendet der Erde Fruchtbarkeit und symbolisiert dadurch neues Wachstum und Wiedergeburt. Auf diese Göttin und das Brauchtum um sie herum finden wir viele Hinweise, zum Beispiel in Ortsnamen. Eine Reihe von Orten beziehen sich möglicherweise auf die Kultstätte dieser Göttin wie: Osterode, Oesch oder Oesterholz. Als Schutz der Feldfrüchte wurden Feuerrituale in der Morgendämmerung gefeiert, was bis heute als Osterfeuer erhalten geblieben ist.
Diese Zeit hat noch eine innere Bedeutung für die Menschen. Auch unsere Energie wird „angefeuert“ bzw. unser inneres Feuer wird wieder entfacht. Wir finden neue Kräfte, um unsere im Winter geschmiedeten Pläne und Ideen jetzt zu verwirklichen. Wir werden kreativ und sprühen vor Schaffenskraft wie die ganze Natur auch. Und die Kraft der Ostara hilft uns bei der Verwirklichung unserer Ziele.

Das Lieblingstier und Begleiter der Ostara ist der Hase, der für seine Fruchtbarkeit und Vermehrung bekannt ist. Dazu kommt das Ei als Urzelle und Symbol des keimenden Lebens. Deshalb werden die Eier mit den Farben Ostaras, rot (die Farbe des Lebens) und gelb (die Farbe der Sonne, des Lichtes), gefärbt. Es gibt eine schöne Legende, dass zu Beginn aller Zeiten die Große Göttin das Welten-Ei gebar. Sie hielt es und wärmte es zwischen ihren Brüsten durch Jahrtausende, in denen das Ei reifte. Als sich in der Schale die ersten Sprünge zeigten, legte es die Göttin behutsam ins große Dunkle. Dort sprang die Schale auf und die ganze Welt, Erde und Wasser, Tiere und Pflanzen fielen heraus. Aber aus dem Dotter entstand die Sonne. Damit sich die Menschen an dieses große Werk erinnern, werden die ältesten Tierarten heute noch aus Eiern geboren.


Auch heute ist es ein Brauchtum, dass man zu Ostern Eier färbt und sich gegenseitig gefärbte Eier schenkt, wobei das rote Ei Glück bringt, sowohl dem der es bekommt, wie auch dem der es schenkt. In manchen Gebieten wird das erste Ei rot gefärbt und zur Seite gelegt. Es soll das ganze Jahr bis zum nächsten Osterfest aufbewahrt werden und bedeutet Schutz und Leben (auch Kindersegen) für Haus und Familie.

Und zum Schluss ein paar Tipps wenn Sie Ihre Ostereier mit natürlichen Farben färben möchten:
Gelbe Eier bekommt man, wenn die Eier zusammen mit Zitronenschalen, Orangenschalen und Spitzen von Karotten oder im Kamillentee gekocht werden.
Grüne Eier bekommt man, wenn man diese zusammen mit Brennesel und Spinat kocht. 
Orange werden die Eier, wenn sie mit Möhren und rotem Paprikapulver gekocht werden.
Rot werden sie, gekocht mit der Schale von violetten Zwiebeln.
Blaue Farbe bekommen die Eier, gekocht mit Rotkohl.
Die Intensität der Farbe ist davon abhängig wie lange die Eier in diesem Sud bleiben.


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